Beschreibung
Von Chrisses wiki account - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Zitat:

"Dazu kann man nur Bedingungen, also Raum, einen Erfahrungsraum schaffen, in dem das, was man sich wünscht passiert ...

selbstorganisatorisch passiert.

Man kann gelingende Beziehungen, ... dass Menschen einander als Subjekte begegnen,

das kann man nur erreichen, indem man Bedingungen schafft, wo denen das Spaß macht."

Gerald Hüther - Von der Beziehung zur Begegnung - Vom Objekt zum Subjekt - Vom ich zum Du

 

Gerald Hüther beschreibt hier das Fundament von Leben-ist-Begegnung. Wie es schon alleine der Namen des Projektes verrät. Es geht um Begegnung. Begegnung in und mit der Gruppe, den anderen, der Gemeinschaft und mit dir selbst.

Möglicherweise denkst du jetzt: Ich begegne doch ständig anderen Menschen. Was soll an dieser Art der Begegnung so besonderes sein?
Ehemalige Gäste (Patienten) der Kliniken, die nach dem Bad Herrenalber Modell arbeiten, werden diese Frage so beantworten: Es ist eine ganz andere Art der Begegnung! Das kann ich nicht erklären, im Grunde kannst nur du selbst diese Erfahrung machen.

Wie bedeutend eine solche Gemeinschaft, Gerald Hüther nennt es Erfahrungsraum, ist, wird in dieser Befragung deutlich:

Patienten der psychosomatischen Klinik Bad Grönenbach (1993 – 2005) wurden befragt, was sie während ihres Klinikaufenthalts als hilfreich empfanden.

Mit 58,3% (8624 Befragte) belegte dabei den ersten Platz: „Das Leben in der Gemeinschaft“. Dagegen kamen Einzelgespräche mit 51,2% (8275 Befragte) auf Platz 3 und die Kerngruppe mit 49,9% (8237 Befragte) auf Platz 5.

Es ist offenkundig wie bedeutsam eine Gemeinschaft für den Einzelnen ist. Therapeuten und die Leitungen der Kliniken scheinen sich damit schwer zu tun dies anzunehmen und zu nutzen. Eine der Folgen: In Bad Herrenalb und in Bad Grönenbach wurde das Herrenalber Modell abgeschafft. Dazu werde ich einen eigenen Beitrag schreiben.
Bei Leben-ist-Begegnung steht das Gestalten einer lebendigen und hilfreichen Gemeinschaft im Mittelpunkt. Ein Millieu in dem die/der Einzelne das Umfeld findet, in dem sie/er wachsen kann.

Selbstorganisatorisch!

Dies bedeutet, dass ohne zutun von (therapeutischen) Interventionen, ohne Ratschläge, ohne Analyse von Situationen und ohne das wir bewusst eine Lösung suchen, unser Gehirn diese selbst (er)findet. In der Begegnung mit anderen Menschen und der Umwelt geschieht dies ständig. Von Anfang unseres Lebens an. In unserer Ursprungsfamilie waren diese Begegnungen und die Möglichkeiten eingeschränkt. Damit auch die Lösungen, die unser Gehirn finden konnte.

Mit dem Heranreifen ändert sich das. Wir können in einer lebendigen Gemeinschaft (z.B. therapeutische Gemeinschaft) auf verschiedenste Menschen treffen. Darin verborgen: Ein enormes Potential, aus dem unser Gehirn Lösungen und damit Veränderungen bewirken kann.
Das Problem. Eine solche Gemeinschaft kann man nicht MACHEN.

Doch wir können entsprechende Bedingungen schaffen!

Eine Gemeinschaft in der sich Menschen auf Augenhöhe begegnen. In der eine Struktur und Regeln, im Umgang miteinander, den Einzelnen und die Gemeinschaft schützen. Dort wo Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und spüren: Hier werde ich angenommen und hier bin ich sicher!

Dort wirst du auch den Mut und den Weg zu dir und deinem Glück finden. Ohne suchen zu müssen....